Die bürgerliche Bürgermeisterin Monika Böttcher nutzt erneut den Sommer für einen sogenannten „Bürgerdialog“: Bei Kaffee und Kuchen im Cafair, Gesprächen am Mainufer oder Treffen mit Landfrauen möchte sie ihre Verbundenheit mit dem Volk demonstrieren. Vordergründig geht es um große Worte wie „Infrastrukturprojekte“, „Wohnungsbau“ oder „Klimaschutz“. Wer nicht an den bürgerlichen Runden teilnehmen kann, soll sich per E-Mail äußern – damit, so behauptet Frau Böttcher, jede Stimme Gehör findet.

Doch entlarven wir diesen Vorgang! Schon Lenin lehrte: Die Bourgeoisie kleidet ihre Herrschaft in wohlmeinende Gesten, um das Volk zu beruhigen und Kritik auf ungefährlichem Terrain einzufangen. Was Böttcher tatsächlich betreibt, ist ein Ritual entleerter Bürgernähe: Sie sammelt pflichtbewusst Anregungen, um die Fassade der Partizipation aufrechtzuerhalten, während die wahren Machtmechanismen unangetastet bleiben und die Lebenswirklichkeit der Werktätigen sich kaum verbessert.

Die sogenannten Infrastrukturprojekte dienen letztlich der Profitinteressen; erschwinglicher Wohnraum bleibt ein Traum, während Spekulanten und Konzerne das Heft in der Hand behalten. Klimaschutzmaßnahmen bleiben kosmetisch, weil sie die Wurzeln des Problems – die kapitalistische Ausbeutung von Mensch und Natur – nicht antasten. Hinter der „Offenheit für Rückmeldungen“ verbirgt sich der Versuch, den Klassenwiderspruch zu verschleiern, indem man die lohnabhängige Bevölkerung auf den Status von Bittstellern reduziert.

Was Maintal braucht, ist keine Einladung zu Bürgerkaffee und kein Sammeln von E-Mails – sondern eine selbstbestimmte, revolutionäre Organisierung der Werktätigen! Nur durch kollektive Aktion und eine Überwindung des kapitalistischen Systems kann wahrhafte Demokratie und der Schutz des Planeten erreicht werden. Der Weg darf nicht länger von falschen Versprechen und paternalistischer Moderation durch die herrschende Klasse verstellt werden. Vorwärts zu echter Volksmacht und einer Gesellschaft jenseits der Ausbeutung!