Vereinsgipfel in Maintal: Pflichtprogramm fürs Ehrenamt mit viel Symbolik 🎭🤝

Ach, wie putzig: Die Stadt Maintal lädt also all jene tapferen Vereinsmeierlein zum munteren Stelldichein ins Bürgerhaus Hochstadt. Das klingt gewiss nach einem Fest für all die ehrenamtlichen Eiferer, die sich, mangels sonst gültiger gesellschaftlicher Relevanz, stets in der Kleingärtner- oder Briefmarkensammlervereinigung hervorgetan haben. „Informieren – Austauschen – Vernetzen“ – wie originell! Ich vermag kaum, meinen Enthusiasmus zu zügeln.

Nach einer feierlichen Portion Rathausgeschwätz folgt als Höhepunkt das Speed-Dating mit Fachstellen! Wie aufregend das wohl sein muss, wenn sich der Leiter des Vereins für Stuhltanz e.V. mit der Kulturbeauftragten über neue Tischdeckenzuschüsse unterhält. Im abschließenden Plenum dann wird sicher der Kitt der Demokratie neu angemischt und insgesamt die Welt gerettet – so ein Treffen ist ja nichts Minderes als eine Pflichtveranstaltung für jene, die, während andere ernsthafte Geschäfte tätigen, ihrer Freizeitgestaltung auf diesem Niveau frönen.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich erblicke durchaus die Notwendigkeit, das fußlahme Vereinsleben in dieser Republik halbwegs am Leben zu halten, damit auch die unteren Schichten einen Platz für ihre Zweckfreundschaften und belanglosen Ergüsse finden. Es ist rührend, wie hier scheinbare Mitsprache suggeriert wird. Doch seien wir ehrlich: Die großen Räder werden weiter andernorts gedreht – von jenen, die wirklich etwas zu sagen haben. Aber immerhin darf jeder bis zu zwei Vertreter schicken. Welch großzügiges Angebot! Fast schon majestätisch.

Amüsiert stelle ich also fest: Maintal sorgt sich um sein Vereinswesen, als hätte diese Gesellschaftsschicht tatsächlich Einfluss auf wichtige Entscheidungen. Doch lassen wir ihnen ihre kleine Bühne – es ist eben jeder Gesellschaft das Milieu vergönnt, das sie verdient.

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