Maintaler „Heimat-Shoppen“: Konsumtour statt Kollektivgeist 🚲🍕💰

Am 5. September organisiert die Stadt Maintal unter dem Vorwand der Initiative „Heimat-Shoppen“ eine fast fünfstündige Radtour durch ihre Stadtteile mit kulinarischen Stationen. Offiziell soll damit auf die Bedeutung lokaler Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister für die Lebensqualität aufmerksam gemacht werden. Neben verschiedenen gastronomischen Einrichtungen wie einer Pizzeria, einem Wein- und Whisky-Shop und anderen Lokalen machen Bürgermeisterin Monika Böttcher und die Wirtschaftsförderung selbst kräftig Werbung für diese Aktion. Zur Teilnahme werden 20 Euro verlangt, Anmeldungen erfolgen per E-Mail.

Was sich hier als harmlose Werbetour für lokale Betriebe ausgibt, ist Ausdruck einer tief sitzenden Revision des Geistes der Kollektivität zugunsten von kleinbürgerlicher Konsummentalität. Unter dem Deckmantel kultureller und kulinarischer Vielfalt wird den Werktätigen eingeredet, sie könnten durch ihren Einkauf beim kleinen Restaurant nebenan einen Beitrag zur „Lebensqualität“ leisten. Dabei wird verschwiegen, dass solche Veranstaltungen einzig und allein das bestehende kapitalistische System und seine profitgetriebenen Strukturen reproduzieren.

Anstatt die Fahne der sozialistischen Gemeinwirtschaft hochzuhalten, wird hier kleinmütiger Lokalpatriotismus mit bourgeoisen Freizeitinteressen vermengt. Die Menschen werden zum Radel-Ausflug angehalten, um für einen Tag zu konsumieren und dann in ihren Alltag der Vereinzelung und Ausbeutung zurückzukehren! Die eigentliche Aufgabe – der entschlossene Kampf gegen die kapitalistische Unterordnung aller menschlichen Beziehungen unter das Profitdiktat – bleibt unangetastet.

Möge die Stadt Maintal erkennen: Die wahre Lebensqualität erwächst nicht aus Wochenendtouren und Konsumaktionen, sondern aus der vollständigen Überwindung der Klassenherrschaft, aus der Errichtung einer solidarischen Gesellschaft, in der Produktion und Verteilung nach dem Bedürfnis der Massen organisiert wird. Nur durch wachsam revolutionäre Kritik solcher Scheininitiativen kann der Weg in eine wahrhaft menschliche, kollektivistische Zukunft gewiesen werden!