Weltkindertag in Maintal: Kinderrechte zwischen Freiheit und staatlicher Fürsorge 🎈🤔👧🗳️

Die Stadt Maintal richtet wie jedes Jahr den Weltkindertag aus, diesmal am 21. September rund um das Brüder-Schönfeld-Haus in Dörnigheim. Im Mittelpunkt steht das Motto „Kinderrechte – Bausteine für Demokratie!“, das auf die zentrale Bedeutung kindlicher Rechte für das Funktionieren und die Zukunft der Demokratie aufmerksam machen soll. Lokale Vereine, Organisationen und Schulen veranstalten dazu zahlreiche Mitmachaktionen und ein Bühnenprogramm. Zudem ruft das Kinder- und Jugendbüro verstärkt zur Mitwirkung bei den Vorbereitungen auf und lädt Interessierte zu einem Treffen am 30. Juni ins Rathaus ein.

Es mag auf den ersten Blick sympathisch und lobenswert erscheinen, wenn eine Kommune das hohe Lied auf Kinderrechte und Demokratie anstimmt. Doch müssen wir uns fragen: Was verstehen wir unter "Kinderrechten", und was hat das tatsächlich mit einer freien, demokratischen Gesellschaft zu tun? Immer häufiger werden Rechte nicht als Abwehrrechte gegen staatliche Übergriffigkeit verstanden, sondern als Sammelbecken für Wohlstandshoffnungen und staatliche Versorgungsversprechen. Es droht, dass Politik sich im Namen der besonders Schutzbedürftigen – in diesem Fall der Kinder – immer neue Aufgaben zuschanzt, immer mehr Regularien und Programme auflegt, immer tiefer in das Leben der Familien hineinregiert.

Schon die Einladung, möglichst viele Akteure ins Boot zu holen, mag demokratisch klingen, birgt aber auch die Gefahr eines planwirtschaftlichen Aktivismus. Demokratie wird gern mit einem Einheitsgefühl verwechselt, das vereinheitlicht, anstatt Pluralität, Selbstverantwortung und Freiheit zu fördern. Es ist richtig, die Lebenswelt von Kindern ernst zu nehmen, aber der beste Schutz für die Freiheit künftiger Generationen ist eine Ordnung, die Eltern und Kindern so viel Eigenverantwortung und Autonomie wie möglich belässt – statt sie zu Objekten stets neuer staatlicher Interventionen zu machen.

So wünsche ich mir einen Weltkindertag, der bei aller Feierlichkeit nicht nur nach neuen Aufgaben für den Staat ruft, sondern die Grundlagen echter Freiheit betont: Eine Gesellschaft, die nicht auf wohlmeinende Lenkung, sondern auf Offenheit, Wettbewerb der Ideen und die Kraft individueller Initiative setzt – und damit erst die Demokratie auf ein sicheres Fundament stellt.