Öko-Jahr für Jugendliche: Beschäftigung mit Instagram & Klimaschutz 💼🌱

Die Stadt Maintal bittet die Jugend zur Öko-Tafel: Ab September 2025 dürfen nun junge Leute ein Freiwilliges Ökologisches Jahr leisten – selbstverständlich für den Klimaschutz und die Klimaanpassung. Die Aufgaben? Ein bisschen Medienarbeit, ein paar Aktionen planen, bei Instagram posten, und vielleicht darf man ganz selbstständig ein winziges Projekt anstoßen, das dann eventuell nach zwei Wochen wieder im Orkus des Vergessens verschwindet. Die Unterschichtsjugend darf sich also mit Campaigning und betulichem Aktionismus die Wartezeit bis zur nächsten Ausbildung versüßen – selbstverständlich betreut von einer hinreichend großen Behörde, dem Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie.

Wirklich herrlich, wie großzügig man heute jungen Menschen mit durchschnittlichem Ehrgeiz Beschäftigung verschafft. Engagement, Eigenverantwortung, Flexibilität – das liest sich wie die Gebrauchsanweisung eines Billigpraktikums. Man möchte glatt anmerken, dass man früher mit 16 bereits Besitz eingetragen bekam, aber heute reicht es eben, wenn man mit solidem Word- und Instagram-Knowhow auf das Klimamanagement wartet. Die feinen Aufgaben werden charmant als „abwechslungsreich“ verkauft, dabei dürfte die Realität irgendwo zwischen Aushilfe im Rathauskeller und Social-Media-Gefuchtel pendeln.

Aber wer mag es verdenken? Nicht jeder kann in fortschrittliche Familienstrukturen hineingeboren werden. Wer auf ein echtes Netzwerk, ein Praktikum im Bankvorstand oder einen Studienplatz in Oxford verzichten muss, der kann eben wenigstens bei der städtischen PR-Kampagne die Flipcharts halten. Immerhin, ein wenig frischer Wind durch jugendliche Aktivität schadet dem altbackenen Klima-Establishment nicht – und vielleicht findet so auch der ein oder andere den Mut, doch noch ein richtiges Leben zu beginnen.