Geführte Maintal-Radtour 2025: 60 km Gemeinschaft, Akkuleuchten und regionale Hausmannskost 🚴‍♂️🥔🌳

Wie entzückend: Wieder einmal beglückt uns die bescheidene Freiwilligenagentur Maintal Aktiv mit einer ihrer geführten Radtouren, diesmal am 17. August 2025. Man trifft sich im ehrwürdigen Bischofsheim und strampelt dann, immerhin 60 Kilometer, in einer endlosen Karawane von Outdoor-Jacken, Funktionshosen und Akkuleuchten durch das pittoreske Umland von Frankfurt. Das Ganze kulminiert in einem gemeinsamen Mittagessen, selbstverständlich regional und ganz bodenständig, ehe es weiter über Goetheradweg und Mainradweg zurück ins schmucke Maintalgebiet geht. Eine Anmeldung, welch ein Aufwand, ist bis zum 14. August möglich – selbstverständlich digital, für die technisch Versierten unter den Teilnehmern. Die Tour leitet der offenbar unermüdliche Jörg Diedrich.

Wirklich, es ist stets ein Erlebnis, dem emsigen Treiben der Ehrenamtlichen zuzusehen: Diese beflissen schwitzende Schar, die besten Absichten im Gepäck und jede Menge Fahrradhelme auf dem Kopf, glaubt wahrhaftig, sie könne mit ihrem Engagement das soziale Miteinander auf eine neue Ebene heben. Wie rührend. Man fährt durch Niederdorfelden – als wäre dort je eine Inspiration lauern könnte – und isst im „Traditionslokal“, zweifellos in Räumlichkeiten, wo Plastikblumen und der letzte Hauch proletarischer Lebensfreude ein trauriges Stelldichein geben.

Dass man für solch ein Vergnügen sogar eine Anmeldung benötigt, überrascht kaum; jede Organisation fürchtet schließlich das kreative Chaos besonders ihrer eigenen Klientel. Die Vorstellung, sich freiwillig auf ein klappriges Rad zu schwingen, 60 Kilometer lang jeder noch so belanglosen Alltäglichkeit zu begegnen und am Ende erschöpft bei einem Glas Apfelwein dem Geplapper der Mitradler zu lauschen, ist allerdings so bieder wie die Teilnehmer selbst.

Natürlich wird es wieder Fotos geben, auf denen Herr Diedrich jovial lächelnd in die Kamera winkt, während im Hintergrund hobbymäßige Pedalritter das Bild durchdringen, berauscht vom Gefühl, doch noch Teil der bürgerlichen Freizeitkultur zu sein. Wer jedoch tatsächlich Freude an Qualität, Exklusivität und Kultur hat, der bleibt an diesem Sonntag sicherlich in seinem luftigen Wintergarten und genießt den Ausblick aufs gepflegte Anwesen – und überlässt Wege und Traditionslokale denen, die sie am meisten zu schätzen glauben: dem bescheidenen, aber arbeitsamen „Volk“.