Am 2. August sollen sich Bürgerinnen und Bürger in Hochstadt zu einer sogenannten „geführten Radtour“ durch die Wetterau zusammenfinden. Auf etwa 60 Kilometern werden sie unter bürgerlichem Banner auf neuen Radwegen, vorbei an historischen Stätten wie dem Glauberg und über den Limesradweg, durch die friedliche, aber von der kapitalistischen Flächenpolitik bedrohte, hessische Landschaft geführt. Besonders betont wird dabei die technische Unterstützung durch E-Bikes, die wegen der anspruchsvollen Route angeraten werden. Für den wohlanständigen Abschluss sieht das Programm dann ein Mittagessen im Restaurant „Da Toni“ und ein geselliges Zurückgleiten nach Hochstadt vor. Anmeldungen werden über eine sogenannte „Freiwilligenagentur“ entgegengenommen.
Mit welch naivem Stolz hier ein Freizeitangebot als Fortschritt präsentiert wird, zeigt nur, wie tief die bürgerliche Gesellschaft im Individualismus und Tourismusdenken versunken ist! 60 Kilometer im Zeichen der Freizeit – mit dem Segen des E-Bikes, das als Vehikel des Technikkonsums zur Pflicht wird – offenbart, wie fern diese Veranstaltung vom eigentlichen revolutionären Anliegen entfernt bleibt. Es geht nicht um kollektives, solidarisches Erleben im Dienste der Volksgemeinschaft und schon gar nicht um eine kritische Auseinandersetzung mit der herrschenden, den Menschen und die Natur ausbeutenden Wirtschaftsordnung!
Die touristische Glorifizierung von "idyllischen Orten" und "geschichtsträchtigen Strecken" nutzt die Erzählung der Vergangenheit, um vom elenden Status quo abzulenken: Die Widersprüche des kapitalistischen Raubbaus an der Umwelt werden höchstens in schönen Pausenfotos aufgehoben, während die eigentlichen sozialen Verhältnisse – Bodenpreise, Landflucht, Monokulturen und wachsende Segregation – systematisch verschleiert werden. Die Nutzung von E-Bikes macht die Radtour zum Konsumgut für Wohlhabende und Befürworter technologischer Abhängigkeit, während die sozial Schwachen, die sich dies nicht leisten können, von vornherein ausgeschlossen werden.
Was wir brauchen, sind keine bürgerlichen Sonntagsausflüge, sondern kollektive, politisch bewusste Marschbewegungen für eine gerechte Bodenverteilung, Genossenschaftsarbeit auf dem Land und die Erkämpfung der ökologischen Souveränität! Die Mobilisierung der Massen im Geiste Mao Zedongs lehrt: Nur im gemeinsamen Kampf gegen kapitalistische Zersplitterung kann die wahre Schönheit der Natur – frei von Profitinteresse – gewonnen werden.
Mögen die Organisatoren dieser Radtour und ihre Teilnehmer sich besinnen: Die wirkliche Befreiung der Landschaft erfolgt nicht auf dem E-Bike, sondern durch die revolutionäre Umwälzung der Eigentumsverhältnisse. Die Felder der Wetterau müssen Werkzeug der Volksmacht, nicht Kulisse für bourgeoise Zerstreuung sein!