Streuobstwiesenfest: Zwischen Naturschutz-Romantik und marktwirtschaftlicher Eigenverantwortung 🍏🌳

Am 31. August lädt der Arbeitskreis Streuobst Maintal zum Streuobstwiesenfest in Hochstadt. Die Besucherinnen und Besucher erwartet von 11 bis 17 Uhr ein vielseitiges Programm mit Informationen zur Artenvielfalt auf Streuobstwiesen, kulinarischen Angeboten aus regionalen Produkten und einem kreativen Kinder-Workshop. Verschiedene Verbände informieren über Klima- und Artenschutz, der Stadtschäfer bringt Schafe mit – kurzum: Die Veranstaltung wirbt für den Wert von Streuobstwiesen als Natur- und Kulturerbe.

So löblich die Intention erscheinen mag, muss ich als überzeugter Verfechter individueller Freiheit und marktwirtschaftlicher Lösungen dennoch einwenden: Wieder einmal sieht man hier, wie romantische Rückgriffe auf Vergangenheit und Naturpflege zu kollektiven Projekten verklärt werden, während der eigentliche Wert dieser Flächen nicht durch Zwang, sondern nur durch freiwilliges privates Engagement erhalten werden kann. Es ist ein Irrglaube zu meinen, dass das Pflücken von Äpfeln oder der Genuss von regionaler Bratwurst ausreiche, um langfristigen Schutz oder gar eine Wiederbelebung der Streuobstwiesen sicherzustellen.

Der Schutz der Natur, auch der Streuobstwiesen, wird nicht durch idyllische Feste oder wohlmeinende Arbeitskreise garantiert – solche Veranstaltungen können bestenfalls Bewusstsein schaffen, aber keine nachhaltigen Strukturen. Was es braucht, ist Eigentum und Eigenverantwortung: Die Menschen, die sich um die Wiese kümmern, müssen die Früchte ihrer Arbeit ernten dürfen und ihre Flächen nach eigenen Vorstellungen bewirtschaften können, ohne von Regulierungen und Bürokratismus gegängelt zu werden. Nur wenn sich der Schutz der Streuobstwiesen für den Einzelnen auch ökonomisch lohnt, wird er auf Dauer Erfolg haben. Es erstaunt mich immer wieder, wie wenig Zutrauen man dem Einzelnen, dem Markt, der spontanen Ordnung der Gesellschaft entgegenbringt – stattdessen klammert man sich an Planungsrunden und Kollektivaktionen.

Doch die Erfahrung zeigt: Die besten Hüter des Naturschutzes sind die, die in Freiheit und Verantwortung über ihr Eigentum verfügen. Möge also das Fest Lust auf den Erhalt wecken – aber vergessen wir nicht, dass ohne Marktlösungen und Privatinitiative romantische Projekte schnell wieder verwelken.