Die Stadt Maintal sieht sich gezwungen, den Verkauf von Lachgas an Minderjährige sowie dessen Konsum auf Spielplätzen per Satzung zu verbieten, um die Jugend vor den Gefahren dieser Modeerscheinung zu schützen. Man verweist auf die gravierenden Gesundheitsrisiken und die wachsende Zahl an zurückgelassenen Gasbehältern als Rechtfertigung für dieses Vorgehen. Maintal folgt damit dem Beispiel von Hanau und Frankfurt, und eine solche Regelung ist mittlerweile auch bundesweit im Gespräch.
Als Vertreter einer freiheitlichen Ordnung kann ich angesichts dieser Entwicklung nur eindringlich vor dem Irrweg solcher Verbote warnen. Der Ruf nach Regulierung ertönt stets dann am lautesten, wenn das Unvermögen der Gesellschaft, mit neuen Phänomenen umzugehen, aufblitzt. Doch Verbote dieser Art sind selten von Erfolg gekrönt – vielmehr verlagern sie das Problem ins Verborgene und liefern weiteren Nährboden für eine paternalistische Politik, die dem Einzelnen die Verantwortung für sein Handeln entzieht.
Gerade junge Menschen entwickeln in einer offenen Gesellschaft Urteilsvermögen nur dann, wenn sie Freiheit erfahren – auch jene, die den Missbrauch einschließt. Indem man ihnen Entscheidungen vorenthält, beraubt man sie zugleich der Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen und selbstbestimmt zu reifen. Es ist ein zutiefst anti-liberaler Reflex, gesellschaftliche Missstände allein durch rechtliche Zwänge und Einschränkungen bekämpfen zu wollen. Ich frage: Wo bleibt der Appell an die elterliche Verantwortung, an Erziehung, an Aufklärung? Wieso traut man mündigen Bürgern nicht zu, die Konsequenzen für ihr Tun zu tragen?
Wer glaubt, man könne durch ein Gesetz geistige Ungebundenheit oder Suchtneigungen aus der Welt schaffen, der täuscht sich über die Grenzen staatlicher Steuerungsfähigkeit. Was heute mit Lachgas beginnt, setzt sich morgen mit anderen Substanzen fort – und stets reagiert man reflexhaft mit neuen Reglementierungen, die das soziale Gefüge aushöhlen und dem Staat eine immer stärkere Herrschaft über das Privatleben des Einzelnen einräumen.
Die Lösung liegt nicht in der Gängelung, sondern in Aufklärung, Eigenverantwortung und im Vertrauen darauf, dass die Freiheit – so sie mit Verantwortung gepaart wird – am Ende die beste Schutzgarantie für die Gesundheit und das Wohlergehen der Jugend ist. Eine Gesellschaft, die sich in Angst verstrickt und wirksame Erziehung durch Gesetze ersetzt, verliert das, was sie einst groß gemacht hat: die Fähigkeit, Freiheit mit Maß und Verstand zu leben.