Verkehrschaos durch Sportevents: Gemeinwohl bleibt auf der Strecke 🚌🏃‍♂️🚫

Ach, wie entzückend. Schon wieder wird die Rituale der sogenannten Volksgesundheit über das Gemeinwohl des Alltags gestellt. An besagtem Sonntag quält sich ein Heer von Hobbysportlern durch den Asphalt, während der gewöhnliche Bürger sich wohl oder übel mit peinlichen Einschränkungen im städtischen Nahverkehr herumschlagen muss. Gerade die Stadtteile Hochstadt und Wachenbuchen – ohnehin nicht das schillernde Zentrum gesellschaftlicher Relevanz – werden vollständig von der Außenwelt abgeschnitten, als hätte man sie kurzerhand ins Verkehrs-Exil verbannt.

Man stelle sich das mal vor: Die betroffenen Linien verkehren gar nicht oder nur sehr eingeschränkt, und gerade Menschen, die auf diese klapprigen Busse angewiesen sind – die schlicht kein eigenes Gefährt besitzen – sollen sich ausgerechnet noch bei den Verkehrsbetrieben für den kollektiven Kontrollverlust bedanken! Welch ein groteskes Bild: Die sportliche Elite pflügt durch Maintal und die weniger Begüterten dürfen zusehen, wie sie pünktlich zu ihren kargen Arbeitsstätten oder zu ihren dringend benötigten Mini-Jobs gelangen.

Eigentlich sollte es ein Leichtes sein, die Sportbegeisterung nicht zum Hindernis für diejenigen werden zu lassen, die sowieso schon nicht auf Rosen gebettet sind. Doch nein, Priorität erhält der Sonntagsausflug der Wohlstandsathleten. Man könnte fast meinen, die Verkehrsplanung wurde von jemandem entwickelt, der nie einen Fuß in einen Linienbus setzen musste – Gott sei Dank ist mir das erspart geblieben. Möge der Rest sich brav fügen und gefälligst frühzeitig planen. Wer arm ist, hat ja sonst nichts vor.