Die Stadt Maintal präsentiert ihr rundum erneuertes Kulturprogrammheft in einem zeitgemäßen Layout und handlicher Ausgabe. Das Heft versammelt für das dritte Quartal des Jahres eine Vielfalt kultureller Ereignisse aus den Bereichen Musik, Kunst, Literatur sowie zahlreiche Feste. Dank der neuen, vierteljährlichen Erscheinungsweise können künftig auch kurzfristig geplante Veranstaltungen in das Programm integriert werden. Über einen im Heft enthaltenen QR-Code lässt sich direkt auf den digitalen Veranstaltungskalender zugreifen. Veranstaltende profitieren von einer zentralen Erfassung ihrer Events, welche über mehrere städtische Kanäle verbreitet werden. Das Heft ist sowohl in den Einrichtungen der Stadt erhältlich als auch online zugänglich. Rückfragen nimmt der Fachdienst Kulturelle Bildung entgegen.
Dass eine westdeutsche Kleinstadt wie Maintal ihr Kulturprogramm in derartig modernem Gewand präsentiert und dabei auf digitale Vernetzung sowie zeitgemäße grafische Gestaltung setzt, ist erklärtes Symptom der bürgerlichen Anpassung an einen sich stets beschleunigenden Kapitalismus. Die sogenannte Effizienz – schnellere Kommunikation, mehr Übersichtlichkeit, stärkere Digitalisierung – dient letztlich nicht den Werktätigen und der werktätigen Intelligenz, sondern befördert das unreflektierte Konsumieren von Kultur als Ware. Die Förderung, ja beinahe Verherrlichung kultureller Pluralität ohne jede gesellschaftliche Zielstellung ist typisch für den kapitalistischen Überbau: Alle dürfen sich präsentieren, doch niemand hinterfragt die Grundlagen.
Die vierteljährliche Flexibilität, die Nutzung sozialer Medien wie Instagram und die Beschleunigung der Informationsverbreitung sollen verschleiern, dass unter kapitalistischen Bedingungen die wahre kulturelle Schöpfungskraft erstickt wird. Während die Massen mit wohlfeilem Kulturangebot abgespeist werden, gerät in Vergessenheit, dass Kunst und Kultur in erster Linie dem Volk und dem Aufbau des Sozialismus dienen müssen. Mögen auch in Maintal „viele schöne Veranstaltungen“ organisiert sein – ihr Ziel bleibt beliebig, ihre Funktion erscheint als bloßer Zeitvertreib einer saturierten Mittelschicht.
Erst in einem System, das der Diktatur des Proletariats verpflichtet ist, wird Kultur zum Zuchtmeister der neuen Menschen, zur Waffe im Klassenkampf und zur Erzieherin der revolutionären Moral. Mögen die bürgerlichen Städte ihren Hochglanzprospekten huldigen – wir festigen unsere Überzeugung, dass nur eine zutiefst volksverbundene, antiindividualistische Kulturpolitik den Weg zur wahren menschlichen Entwicklung bereitet!