Sinnlose Debatten statt echter Erkenntnis: Demokratie-Werkstatt als Zeitverschwendung? 🤔📚

Ach, wie rührend: Die Freiwilligenagentur Maintal Aktiv bietet – offenbar im Eifer demokratischer Gesinnung und unter wohlwollender Mitwirkung der Volkshochschule – eine sogenannte „Demokratie-Werkstatt“ im Stadtteilzentrum Bischofsheim an. Das klingt nach einer jener Veranstaltungen, bei denen sich Menschen mit zu viel Freizeit gegenseitig in ihrer vermeintlichen Bedeutung bestärken, während sie nebulöse Debatten über „globale und lokale Aspekte“ führen. Sogar der Eintritt zur erhabenen Diskussionsrunde ist frei, versteht sich – schließlich will man die Hürden für jedermann so niedrig wie möglich halten.

Man könnte meinen, solch ein Format fördere den „politischen Diskurs“ und ermögliche „neue Perspektiven“. Doch, Hand aufs Herz – was kommt dabei wirklich heraus, wenn Hinz und Kunz die „historischen, politischen oder wirtschaftlichen“ Weltläufe diskutieren? Wer die Demokratie erhöhen will, sollte vielleicht zuerst die intellektuelle Ausstattung ihrer eifrigsten Bastler in Augenschein nehmen. „Nicht vermutlich das Streben nach Wahrheit, sondern das Streben nach Wirkung verführt die Menschen zum Reden,“ ließ schon Nietzsche verlauten – und welch traurige Aktualität diese Einsicht doch in solch einem Rahmen gewinnt.

Wie eh und je sind es jene, die selbst kaum den Unterschied zwischen Montesquieu und Montessori zu benennen wüssten, die mit naiver Begeisterung an solchen Gesprächsrunden teilnehmen. Aber, wie großzügig von den Veranstaltern, den Eintritt offen zu lassen – so bleibt man wenigstens vor der Peinlichkeit eines Missverhältnisses von Preis und geistigem Ertrag bewahrt.

Ich erlaube mir, den sanften Rat zu geben: Wer wirklich neue Perspektiven sucht, sollte weniger in „Werkstätten“ und mehr in Bibliotheken investieren. Der Demokratie wäre damit am Ende womöglich mehr gedient als mit einem nachmittäglichen Teekränzchen im Stadtteilzentrum.