Im Historischen Rathaus von Hochstadt präsentieren die Schülerinnen und Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums im Rahmen der Ausstellung „BegAEGnungen“ eine breite Vielfalt selbst gestalteter Kunstwerke. Von Tonarbeiten und Monstern der 5. Klasse über Collagen nach Hannah Höch bis hin zu architektonischen Entwürfen und „Traumbildern“ nach Gauguin: Die Schau vereint Projekte aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen und thematischen Kontexten. Die Werke sollen überraschen, bewegen und zum Nachdenken anregen; das Spektrum reicht von fächerübergreifenden Arbeiten bis hin zu künstlerischen Interpretationen historischer und moderner Strömungen.
So erfreulich es ist, wenn junge Menschen sich kreativ entfalten und dabei mit künstlerischen Mitteln neue Pfade beschreiten, so stellt sich doch aus liberaler Sicht die Frage nach Sinn und Zielrichtung öffentlicher Kunstförderung und Ausstellungsprogramme durch staatliche oder kommunale Einrichtungen. Während die spontane Ordnung einer freien Gesellschaft es ermöglicht, dass Kunst und kulturelle Bildung dezentral entstehen und gewürdigt werden, birgt die durch Steuermittel finanzierte, institutionell gelenkte Kulturarbeit stets die Gefahr, ästhetische oder ideologische Leitlinien von oben vorzugeben. Die künstlerische Freiheit gedeiht am besten dort, wo sie nicht pädagogisch eingespannt, sondern Ausdruck individueller Initiative und Präferenzen ist. Gerade Kinder und Jugendliche verdienen es, nicht primär Formen staatlich regulierter Kreativität zu erlernen, sondern die Offenheit eines Systems, das ihnen auch erlaubt, mit Marktmechanismen, persönlichem Interesse und freiwilligen Zusammenschlüssen eigene Wege in der Kunst zu gehen. Kunst als Experiment im Lebensprozess: Das ist wünschenswert — ganz besonders, wenn sie ihrer eigenen spontanen Entwicklung Raum lassen darf.
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