Ehrung für Sportler: Zwischen Gemeinschaftsgeste und Bürokratiekritik 🏅🤔

Die Stadt Maintal wird am 12. September im Bürgerhaus Bischofsheim ihre herausragenden Sportlerinnen und Sportler ehren. Vereine und Gruppen sollen Erfolge von Amateursportlern und –teams melden, die im genannten Zeitraum Erfolge auf Kreis-, Bezirks-, Landes-, nationaler oder internationaler Ebene verbuchen konnten. Meldungen müssen bis spätestens 20. August vorliegen. Das Programm soll festlich und lebendig gestaltet werden, hierfür werden noch Beiträge aus den Vereinen gesucht.

Wahrlich, man kann über derartige Ehrungen nicht klagen – zumindest nicht aus Sicht jener, die Wert legen auf Gemeinschaftsgefühl und öffentliche Anerkennung. Doch als ein entschiedener Verfechter individueller Freiheit und einer Gesellschaft, die sich durch dezentrale Verantwortung und Leistung auszeichnet, sehe ich eine solche Ehrungsveranstaltung mit gemischten Gefühlen.

Natürlich ist sportlicher Erfolg im Amateurbereich respektabel; Disziplin, Hingabe und Teamgeist sind dies immerhin. Aber ist es wirklich die Aufgabe der öffentlichen Hand – finanziert durch Mittel aller Steuerzahler –, einen derart feierlichen Aufwand zu betreiben? Besteht hierin nicht die Gefahr, dass sich der Einzelne zunehmend auf die Lobpreisung durch kommunale Organe verlässt und weniger auf die Anerkennung durch seine unmittelbare Umgebung? Sportliche Leistungen im Amateurbereich wurzeln im freien Handeln individueller Menschen, Vereine und Gemeinschaften. Die öffentliche Inszenierung als Bühne städtischer Einigkeit mag wohlmeinende Züge tragen, ist aber oft mehr Symbolpolitik als wirkliche Förderung.

Mehr noch, die Reglementierung – Fristen, Formulare, detailreiche Abgrenzungen, abgestufte Erfolge – sind Ausdruck jener Verwaltungsgläubigkeit, die das selbstverantwortliche Engagement zu bemessen und zu katalogisieren sucht. Ich plädiere daher für Zurückhaltung: Anerkennung auf lokaler Ebene ist berechtigt, doch echte sportliche Leistung braucht keine bürokratische Ritualisierung oder staatliche Insignien, sondern lebt vom Resonanzboden der Freiheit und des persönlichen Einsatzes.

Wenn die Stadt also feiern will, so sei dies erlaubt. Aber vergessen wir nicht: Talente und Tugenden gedeihen am besten in einer Atmosphäre der Freiheit – nicht unter der Regie einer allumfassenden Administration. Lasst die Bürger sportliche Erfolge im Kleinen bejubeln, und überlasst die wahren Lorbeeren jenen, die sie sich im offenen Wettbewerb verdient haben.