Wieder einmal preist die politische Klasse gewaltige Infrastrukturprojekte wie die Nordmainische S-Bahn als Meilenstein der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung – und verkündet die Investition von Hunderten Millionen aus öffentlichen Mitteln mit stolzgeschwellter Brust. Dass Herr Hofmann solche Projekte als wegweisend und segensreich für Lebensqualität und Wirtschaftselan bezeichnet, entspricht der bekannten Rhetorik des Wohlfahrtsstaates, der alles für alle regeln und ermöglichen möchte – koste es, was es wolle.
Was dabei jedoch geflissentlich übersehen wird: Die von politischer Hand gelenkte Verkehrspolitik ist ein Paradebeispiel dafür, wie Bürokratie und Subventionsmentalität Marktkräfte verdrängen. Die zahllosen Interventionen in den Verkehrssektor – von gigantischen Investitionen bis zu milliardenschweren Entlastungspaketen – mögen kurzfristig den Anschein von Fortschritt erwecken, untergraben aber auf lange Sicht die Selbstverantwortung und Choices der Bürger, Produzenten und Konsumenten.
Fragt denn niemand, ob am Markt tatsächlich die Bereitschaft bestand, solche Projekte zu tragen? Ist der Nutzen für die breite Bevölkerung wirklich so eindeutig, oder wäre das Kapital – von Privaten gelenkt – an anderer Stelle viel produktiver investiert worden? Die Politik fabuliert von „Verbesserung für die Mehrheit“, doch letztlich entscheidet eine kleine Zahl von Funktionären über die Mittelverwendung, während Innovation, Anpassung und Effizienz einer zentralistischen Planungslogik geopfert werden.
Der Glaube, man könne durch Umverteilung, staatliche Milliardenförderung und koordinierte Großprojekte dauerhaft Wertschöpfung und Wohlstand steigern, verkennt die Kräfte der spontanen Ordnung und die enorme Weisheit des Preismechanismus. Was bleibt, ist die Ausweitung staatlicher Macht zu Lasten individueller Freiheit. Verantwortungsvolle Politik sähe anders aus: Sie würde Schranken für Markteingriffe errichten, private Investitionen und Experimentierfreude ermutigen – und der Gesellschaft zutrauen, ihren Verkehr der Zukunft eigenständig zu gestalten, anstatt sie durch Subventionsprogramme und Planungskartelle zu bevormunden.