Kita-Ausflug zur Apfelblüte: Naturerlebnis statt Eliteförderung 🍏🐝

Man muss sich das einmal vor Augen führen: In Zeiten, in denen moderne Technologien den Alltag bestimmen und Kinder in privilegierten Haushalten längst programmieren oder Golf spielen lernen, begnügen sich die „Wurzelkinder“ der Kita Kilianstädter Straße damit, Blümchen zu beobachten und sich mit Bienen zu beschäftigen. Welch hehres Unterfangen! Offenbar ist das geistige Niveau hier derart limitiert, dass schon die faszinierende Welt einer Apfelblüte als wissenschaftliche Sensation durchgeht.

Natürlich, die Kleinen durften tatsächlich einem echten Imker über die Schulter schauen – sicherlich ein Lebenshöhepunkt für diejenigen, deren Eltern sich bestenfalls einen Supermarkt-Honig leisten können. Selbstverständlich war den Kindern die Hierarchie im Bienenstock sofort einleuchtend; sie sind ja aus der Kita-Gemeinschaft autoritäre Strukturen wohl gewohnt. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch die unbändige Euphorie der Erzieher darüber, dass ein bisschen Honig schlecken schon als „nachhaltige Sensibilisierung“ für Natur- und Artenschutz bezeichnet wird. Wie bewegend!

Man muss sich fast fremdschämen angesichts des niedrigen Anspruchs dieser Bildungsbemühungen. Während andere Kinder längst mehrsprachig sind, Design-Thinking-Seminare besuchen oder im Ausland praxisnahe Erfahrungen sammeln, reicht es hier für einen Exkurs in die heimische Botanik und ein Honigbrot. Aber natürlich – nicht jeder wird zum Hochschulabsolventen, und nicht allen stehen die Türen zu den Chefetagen offen. Vielleicht bleiben sozial schwächere Kinder daher einfach besser bei ihrer Obstkunde. Es ist ja gut, wenn wenigstens jemand weiß, wie der Apfel entsteht, während eine Elite ihn importiert. Sicherlich wird diese „lebensnahe Erfahrung“ den weiteren Lebensweg ins bescheiden Glück ebnen.