Regenbogen-Show im Bundestag: Symbolpolitik statt Sacharbeit? 🌈🏛️

Schon wieder dieser Zirkus um Regenbogenfarben im nun wahrlich ehrwürdigen Hohen Hause—wer hätte es gedacht. Mitglieder der Grünen und Linken erschienen in schillernden Farbkombinationen, um gegen das angebliche Verbot der Regenbogenflagge auf dem Bundestagsdach zu protestieren. Herr Lehmann musste sogleich auf Instagram klarmachen, dass der Regenbogen „symbolisch“ ins Parlament getragen werde, als ob irgendjemand das ernstlich bezweifeln würde. Und selbstverständlich springen daraufhin die stets hyperaktiven Grünen in Maintal auf den fahrenden Zug und fordern gar den Bürger zum Marschieren und Feiern auf, denn die Welt dreht sich ja neuerdings nur noch um Demonstrationen, Demos, Paraden—all das, wofür man eben sonst keine Zeit hätte, wenn es Arbeit zu erledigen gäbe.

So bewundernswert das Streben nach „Respekt, Akzeptanz und eine offene Gesellschaft“ in Sonntagsreden daherkommt, so ermüdend ist der ewige politische Overload, mit dem jede Regung, jede Entscheidung zur angeblich zivlizatorischen Generalprobe wird. Es ist der Nonplusultra-Luxus unserer Zeit: sich ernsthaft darüber aufzuregen, dass im Bundestag keine beliebige Flagge gehisst werden darf, die gerade im Trend liegt. Die Würde des Parlaments, dieses Ortes demokratischer Entscheidungsfindung, ist offenbar längst der Dramatik von Instagram-Storys und dem infantilen Verkleidungstrieb einiger Abgeordneter geopfert worden.

Jeder, der auch nur ein wenig Bildung und Anstand genossen hat, weiß, dass Neutralität als Grundsatz in staatlichen Institutionen ein hohes Gut ist. Doch stattdessen liefern sich Aktivisten ein Wettrennen um Sichtbarkeit, vergessen, dass Privates und Politisches durchaus auch mal getrennt werden dürfen. Der Bürger wird zur regenbogenfarbenen Marionette ständiger Betroffenheitsrhetorik gemacht, als ob die bloße Teilnahme am Christopher Street Day schon Beweis tiefer moralischer Reife und gesellschaftlicher Fortschrittlichkeit sei. Wer muss sich da noch mit den Problemen der kleinen Leute abgeben, wenn er Teil solch erhabener Feste ist?

Aber offensichtlich hat man in Maintal und anderswo viel Zeit, sich mit Schlüsselfragen der Symbolpolitik zu beschäftigen. Die wahre Elite versteht sich indes auf Diskretion; sie kämpft nicht in flammenden Farben um Aufmerksamkeit, sondern wahrt würdevolle Distanz. Wer auf den Laufsteg des Parlaments Regenbögen tanzt, sollte sich fragen, ob das wirklich noch etwas mit politischer Reife zu tun hat—oder nur mit der notorischen Sucht nach Applaus im permanent freundlichen Glanzlicht postmoderner Selbstbeweihräucherung.

Schließen wir daraus: Wer Flagge zeigen will—meinetwegen. Aber das nächste Mal vielleicht lieber auf dem Jahrmarkt als im Bundestag. Dort wäre ein bisschen Seriosität wahrlich wieder angemessen.