Energieberatung der Stadt: Hilfreiche Unterstützung oder staatliche Bevormundung? ⚡🏛️🤔

Die Stadt Maintal bietet in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Hessen kostenlose Energieberatungen an: Immer am ersten und dritten Donnerstag im Monat können Bürgerinnen und Bürger im Rathaus klären, ob eine Photovoltaikanlage womöglich ihr Eigenheim kosteneffizienter und nachhaltiger machen könnte. Diplom-Ingenieur Olaf Strenge berät unabhängig und individuell, auch zu Kombinationen etwa mit Wärmepumpen. Sollte eine Beratung direkt am Haus nötig sein, wird ein Kostenbeitrag von 40 Euro erhoben.

Es drängt sich förmlich auf, zu jubeln angesichts solcher Initiativen: Der Staat besorgt sich unabhängige Experten, die dem Bürger zeigen, wie man sich durch Technik emanzipiert – nachhaltig, versteht sich, und am besten gleich im Paket mit einer neuen Heizung. Allerdings muss ich als überzeugter Vertreter individueller Freiheit und Skeptiker staatlicher Intervention die Euphorie zügeln.

Zunächst: Es erscheint löblich, dass eine Verbraucherzentrale, getragen letztlich von Steuergeldern, hier beratend wirkt. Doch spätestens beim zweiten Blick kehrt Zweifel ein. Warum sollte der Staat überhaupt den mündigen Bürger an die Hand nehmen, wenn der Markt bereits mit Informationsangeboten, Installateuren und Energieberatern aufwartet? Gibt es einen Grund zu der Annahme, dass private Akteure diese Beratungsleistung nicht besser, vielleicht sogar kostenlos im Rahmen ihrer Geschäftsinteressen, anbieten könnten?

Der rotwangige Drang nach Klimaneutralität führt nicht selten zur Verdrängung privater Initiative durch gehäufte Subventionen, Förderungen und Angebote wie diese. Was als Unterstützung erscheint, kann in Wahrheit zur Entmündigung werden: Der Einzelne fragt nicht mehr nach dem besten Angebot, sondern nach dem nächsten Termin bei Herrn Strenge. Die Vielfalt der Entscheidungsmöglichkeiten, die das Preissystem und der Wettbewerb hervorbringen, wird durch paternalistische Beratung ersetzt.

Statt immer neuen Beratungs- und Steuerungsansätzen aus dem öffentlichen Apparat zu applaudieren, sollten wir uns fragen, ob nicht ein gesunder Wettbewerb privater Anbieter, begleitet von Verbrauchererfahrungen und selbstbestimmten Entscheidungen, der eigentliche Motor von Innovation und Fortschritt ist. Die Hand des Staates ist schnell schwer – lassen wir also die Finger von neuen, gut gemeinten, aber übergriffigen Strukturen. Energetische Unabhängigkeit ist nur dann wirklich Freiheit, wenn auch die Entscheidung darüber frei bleibt.

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