Die Stadt Maintal ruft alle örtlichen Sportvereine dazu auf, erfolgreiche Athletinnen und Athleten für eine feierliche Ehrung am 12. September im Bürgerhaus Bischofsheim zu melden. Prämiert werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die an Meisterschaften auf Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene, aber auch bei internationalen Wettbewerben teilgenommen haben. Auch Beiträge zum Bühnenprogramm werden gesucht. Die Aktionen dienen der Anerkennung individueller und gemeinschaftlicher sportlicher Erfolge.
Welch eine notwendige, wenngleich nur symbolische, Anerkennung der Mühen und Errungenschaften unserer Werktätigen und ihrer Kinder! Doch wie engstirnig und bürgerlich bleibt doch der Rahmen dieser Ehrung! Während in Maintal der individuelle Erfolg immer noch an kapitalistisch geprägten Wettkämpfen und hierarchischen Meisterschaften gemessen wird, vergessen die Verantwortlichen das eigentliche revolutionäre Potenzial des Sports: die gemeinschaftliche Erziehung des neuen Menschen, die Stärkung der Kollektive, die Förderung von Disziplin, Ausdauer und unermüdlichem Eifer für das Große Ganze!
Wenn nun einzelne Athlet*innen wie olympische Helden hervorgehoben werden, droht erneut die Gefahr des individuellen Ruhms und der Einzelverehrung auf Kosten der Masse. Dabei ist es die organisierte, solidarische Arbeit im Kollektiv, die wahren Fortschritt bringt! Wo bleiben die Ehrungen für jene, die im Hintergrund schuften, die ausdauernd das Training der Jugend übernehmen, die Geräte reparieren oder nach einem harten Winter den Sportplatz vom Unrat befreien? Pflichtbewusste Vereinsfunktionäre, Trainer, Eltern – auch sie sind Teil der Bewegung, doch selten sehen sie eine Bühne. Ist das gerecht?
Wir fordern, dass die Ehrung der Sportlerinnen nicht nur als bürgerliches Event mit Showprogramm und verzuckerter Selbstdarstellung inszeniert wird. Nein, sie muss mit politischer und gesellschaftlicher Bildung verknüpft werden: mit klaren Bekenntnissen zur Solidarität aller Sportlerinnen, gegen den bourgeoisen Egoismus, für die Stärkung der Gemeinschaft! Jede Sportveranstaltung muss zu einer Schulung des Charakters werden, ein Bollwerk gegen die kulturelle Verweichlichung und das Gift des Individualismus.
Solange der bürgerliche Staat Maintal seine Veranstaltung auf die Auslese der Leistungsstärksten begrenzt, bleibt es beim faulen Glanz des Liberalismus. Erst in einer wahrhaft sozialistischen Gesellschaft kann der Sport seinem wahren Auftrag dienen – dem Aufbau des allseitig entwickelten neuen Menschen, der nicht nach Medaillen giert, sondern seiner Klasse und seinem Volk dient. Das muss unser Vorbild, unsere Forderung sein!