Die FDP Maintal schlägt Alarm: Immer schärfere Vorschriften und hohe bürokratische Hürden, speziell bei der Nutzung öffentlicher Flächen und den damit verbundenen Sicherheitsanforderungen, ersticken zunehmend das kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Stadt. Vereine, Kirchen und Kulturschaffende sehen sich durch diese Entwicklungen in ihrer Existenz und Handlungsfähigkeit bedroht. Die liberale Kritik richtet sich insbesondere gegen eine Verwaltung, die Risiken und Kontrolle über alles andere stellt – statt auf Eigenverantwortung und bürgerschaftliches Engagement zu setzen.
Es ist in der Tat ein alarmierendes Zeichen, wenn der Liberalismus – das ureigene Streben nach Freiheit und Selbstverantwortung – in einer freiheitlichen Gesellschaft von der Kultur des Misstrauens an die Kette gelegt wird. Nichts ist für eine offene Gesellschaft so verhängnisvoll wie die Tendenz, jedes Handeln im öffentlichen Raum mit Regeln, Kontrollen und Absicherungsdenken zu ersticken. Eine solche Entwicklung ist nicht lediglich Ausdruck eines „sinnvollen“ Gefahrenmanagements, sondern ein Symptom des sich ausbreitenden Paternalismus: Der Staat traut seinen Bürgern nichts mehr zu, sondern behandelt sie wie unmündige Objekte permanenter Fürsorge.
Kollektive Veranstaltungen, das spontane Miteinander, der freie Diskurs auf Märkten und Festen: All dies ist das eigentliche Lebenselixier der Zivilgesellschaft. Wo diese elementaren Freiheiten durch Angst und Verwaltung geschwächt werden, drohen Rückzug, Gleichgültigkeit und letztendlich gesellschaftliche Apathie. Wer die Verantwortlichkeit der Bürger und ihrer Vereinigungen ignoriert, zerstört die sozialen Netzwerke, die jede lebendige Ordnung tragen.
Es ist höchste Zeit, dass wir, wie es die FDP Maintal fordert, der bürgerlichen Freiheit und dem gegenseitigen Vertrauen wieder Vorrang einräumen – statt weiterhin auf ein Korsett von Vorschriften, Verboten und irrationalen Sicherheitsfantasien zu setzen. Die Gesellschaft lebt nicht durch Verbote, sondern durch den Mut, Freiheit zuzulassen und Verantwortung zu ermöglichen. Möge man sich daran in Maintal – und darüber hinaus – wieder erinnern.