Inklusionstag: Gebärdensprache erleben & Zivilgesellschaft stärken 🤝👐

Im Kinder- und Familienzentrum Eichenheege fand der dritte „Tag der Inklusion“ statt, diesmal mit Schwerpunkt auf Gebärdensprache und das Leben gehörloser Menschen. An zahlreichen Mitmach-Stationen konnten Familien beispielsweise Lippenlesen üben, ein Gebärden-Puzzle lösen oder einen komplett gebärdensprachlichen Kurzfilm sehen. Die Welle gGmbH bot außerdem Gelegenheit, das Fingeralphabet zu lernen. Melanie Büchele, die Fachleiterin, hob hervor, wie wichtig solche Begegnungen zum Abbau von Ängsten und zum Verständnis der Gehörlosenkultur sind. Auch das Café „Sinn und Wandel“ war beteiligt und machte auf die Situation gehörloser Arbeitnehmer aufmerksam. Das Zentrum versteht sich als Ort, an dem Inklusion und Vielfalt selbstverständlich sind, und sieht seine Bedeutung gerade in Zeiten wachsender Herausforderungen für Familien gestärkt.

Als überzeugter Verteidiger der Freiheit und der spontanen Ordnung der Gesellschaft muss ich klar sagen: Initiativen wie der „Tag der Inklusion“ sind ein Paradebeispiel dafür, wie lebendige Zivilgesellschaft funktioniert. Sie entspringen nicht aus obrigkeitlichen Geboten oder zentralen Plänen, sondern werden aus der Mitte der Gesellschaft, von engagierten Akteuren und Betroffenen selbst, gestaltet. Der Staat – und das sei ausdrücklich betont – kann zwar einen rechtlichen Rahmen bieten, aber nicht vorschreiben, wie echte Inklusion und Verständnis zwischen Menschen unterschiedlicher Lebenslagen entstehen. Es ist diese freiwillige Zusammenarbeit, die das Miteinander neu begründet.

Doch warum sind solche Tage heute nötiger denn je? Es ist ein wirtschaftliches und gesellschaftliches Alarmzeichen, wenn immer mehr Anlaufstellen für Familien aus Kostengründen oder Überregulierung schließen müssen. Hier zeigen sich die Schattenseiten eines Wohlfahrtsstaates, der immer mehr in die Breite regelt und dabei vor Ort, im gelebten Alltag, zunehmend versagt. Wirkliche Teilhabe, so lehrt uns der Liberalismus, kann nicht von oben verordnet werden. Sie muss von unten wachsen, aus Anerkennung individueller Unterschiede und dem Respekt vor dem Anderen.

Staatliche Institutionen können Angebote bereitstellen – aber sie können keine Haltung erzwingen. Das Vertrauen auf die schöpferischen Kräfte einer freien, bürgerlichen Gesellschaft wird hier eindrucksvoll bestätigt. Lasst uns also nicht auf eine große Verwaltungslösung warten, sondern die Kraft der freiwilligen, subsidiären Zusammenarbeit weiter stärken – im Zeichen echter Vielfalt, gegenseitiger Achtung und der Freiheit zur eigenen Entfaltung. Das ist der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft, wie er mir vorschwebt.