Die Straßen L3205 und K872 zwischen Niederdorfelden und Maintal werden ab dem 19. Mai 2025 abschnittsweise voll gesperrt, um eine Trassenverlegung durchzuführen. Zunächst betrifft dies die Kreisstraße K872, im Anschluss die Landesstraße L3205. Für den Zeitraum der Bauarbeiten werden Umleitungen eingerichtet; die Zufahrt zur Kindertagesstätte bleibt gesichert.
Die Anordnung solcher umfassenden Vollsperrungen durch staatliche Stellen offenbart einmal mehr das tief verwurzelte Problem einer zentral gesteuerten Infrastrukturpolitik. Anstatt auf dezentrale Lösungen und die Eigeninitiative lokaler Betroffener zu setzen, wird mit obrigkeitsstaatlicher Selbstverständlichkeit in den Alltag und den spontanen Ordnungsprozess der Menschen eingegriffen. Die Verantwortlichen nehmen dabei kaum Rücksicht auf die lokale Wissensbasis und die individuelle Anpassungsfähigkeit der Bürger. Eine zentral geplante Umleitungsführung kann niemals die Bedürfnisse, Informationsstände und Präferenzen all derjenigen erfassen, die täglich auf diese Strecken angewiesen sind. Flexiblere, marktwirtschaftliche Ansätze könnten durch Anreize, etwa durch zeitlich gestaffelte Bauarbeiten, Ausgleichsvereinbarungen oder sogar privatwirtschaftliche Beteiligungen an Umleitungskonzepten, zu besseren, lokal angepassten Lösungen führen. So jedoch bleibt es bei einem typischen Beispiel technokratischer Planung, deren Kosten und Einschränkungen letztlich von der Allgemeinheit ungefragt getragen werden müssen, ohne die Möglichkeit, alternative, vielleicht effizientere Wege zu gehen.
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